Argumente gegen die Halle

Der Naschmarkt-Flohmarkt ist weltberühmt und steht in jedem Wiener Reiseführer. Ob in einer kommerziellen Markthalle mit fixen Ständen und Systemgastronomie Platz für die Flohmarkt-Standler:innen bleibt, ist unklar. Zu befürchten ist, dass wie beim Donaukanal die Szene-Systemgastronomie sehr viel Platz bekommt und damit erst recht wieder die Zielgruppe Tourist:innen angesprochen wird, anstatt den Anrainer:innen regionale, biologische und saisonale Produkte anzubieten.
Für die Standler:innen am Naschmarkt bedeutet das natürlich noch größere Konkurrenz, denn die Tourist:innen werden dadurch nicht magisch mehr und geben auch nicht ganz plötzlich doppelt so viel Geld aus.
Ein Park hingegen kann weiterhin jeden Samstag als Standort für den Flohmarkt dienen. Manche meinen sogar, dass es im Grünen gleich doppelt so viel Spaß macht. Abgesehen davon ist ein Park auch immer ein Magnet, der Leute anzieht. Personen die ihre Freizeit im Park verbringen und zwischendurch hungrig und durstig werden, sind ein weitaus größerer Gewinn für den Naschmarkt, als eine Markthalle, die einfach nur mehr Konkurrenz bedeutet.

Das Wiental ist im Sommer die Frischluftschneiße Wiens
Aus dem Wienerwald strömt in der Nacht und den frühen Morgenstunden kühle Luft entlang des Wienflusses in die Stadt und sorgt für Abkühlung. Die überdimensionierte Markthalle bildet eine Barriere für den Durchzug der kühleren Frischluft, behindert den Luftaustausch und sorgt dafür, dass am Naschmarkt in der Früh weniger Abkühlung stattfindet. Die Halle selbst schafft einen neuen Hitzepol. Denn auch Glas und Stahl heizen sich auf und strahlen die Hitze ab.
Statt wie ein Park für Kühlung zu sorgen, müsste die Halle im Sommer erst wieder mit hohem Energieaufwand gekühlt werden. Darüber hinaus passt eine Glas-Stahlbeton-Konstruktion architektonisch überhaupt nicht zu den Jugendstilbauten entlang der Wienzeile. Es ist völlig unklar, wie sich diese mit der bestehenden Schutzzone vertragen soll.